Bringt die aktuelle Inflation mehr „Blüten“ mit sich?

„Steigt der Umlauf an Falschgeld bei steigenden Preisen, wie dies aktuell der Fall ist?“ Diese und noch weitere Fragen stellten sich die Auszubildenden des ersten und zweiten Lehrjahres in drei Einzelhandelsklassen. Am 28.04.22 hatten die Schüler und Schülerinnen die Gelegenheit, diese und weitere Fragen direkt an Heiko Schnitzler von der Filiale Köln der Deutschen Bundesbank zu stellen:

Im Rahmen einer 90-minütigen Präventions-Schulung erwarben die Auszubildenden umfangreiches Wissen rund um das Thema Falschgeld. Insbesondere für den Einzelhandel ist das ein bedeutsames und möglicherweise kostspieliges Thema: Denn laut Deutscher Bundesbank wurden im Jahr 2021 rund 42.000 falsche Banknoten aus dem Zahlungsverkehr gezogen. „Ein immenser Schaden für die Geschädigten“, konstatiert Heiko Schnitzer: „Wer unwissentlich Falschgeld ausgehändigt bekommt und es bei der nächsten Zahlung feststellt, bleibt auf dem Schaden sitzen und macht sich sogar strafbar.“ „Kein „Umtausch“ von Falschgeld in „echtes“ Bargeld“, stellten die Auszubildenen fest. Umso wichtiger ist es – besonders im stationären Einzelhandel, bei dem viel Bargeld im Umlauf ist – die Sicherheitsmerkmale der Banknoten haptisch und visuell in Bezug auf ihre Echtheit zu prüfen oder diese Prüfung maschinell vorzunehmen. So können bereits bei Übergabe des Bargelds frühzeitig Verdachtsfälle aufgedeckt und finanzielle Schäden vermieden werden.

Die Auszubildenden hatten im Rahmen der Falschgeld-Präventionsschulungen die Gelegenheit „echte Blüten“ zu begutachten und praxisnah hinsichtlich ihrer Sicherheitsmerkmale zu untersuchen: Das fühlbare Relief z. B. an der Seite des Geldscheins, die Smaragd-Zahl und (Porträt-)Hologramme sind einige dieser Sicherheitsmerkmale. Besonders die 20er- und 50er-Scheine sind bei Fälschern begehrt.

Auch wenn es aktuell (noch) keine Statistiken gibt, inwiefern bei einer Inflation mehr Falschgeld im Umlauf ist, steht fest: Höhere Preise bringen bei gleicher Nachfrage einen höheren Umlauf an Bargeld mit sich. Umso wichtiger ist es, die Auszubildenden frühzeitig für das Thema Falschgeld zu sensibilisieren.

Stefan Müller, Bereichsleiter Handel, begrüßt Kooperationen mit externen Partnern, die ergänzend zum schulischen Alltag fundiertes Expertenwissen an die Auszubildenden herantragen: „Praxisnah gewinnen die Auszubildenden Einblicke, die den Lehrplan ideal ergänzen.“ Die Schulung durch die Deutsche Bundesbank wurde von allen Beteiligten begeistert aufgenommen.

Ein Folgetermin für weitere Einzelhandelsklassen steht auch schon fest:

Am Dienstag, 17.05.2022, werden weitere Auszubildende die Gelegenheit haben von den Falschgeld-Präventionsschulungen zu profitieren – letztlich auch ein großer Nutzen für den Einzelhandel des Rhein-Kreises Neuss, denn wenn die Auszubildenden der regionalen Unternehmen, Blüten frühzeitig identifizieren, können größere finanzielle Schäden rechtzeitig vorgebeugt werden. Als größtes Berufskolleg des Rhein-Kreises Neuss mit sehr vielen Auszubildenden im Einzelhandel ist dieses Schulungs-Angebot deshalb auch nicht zuletzt eine Herzensangelegenheit.

Text und Fotos: Beatrix Funk



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