Der russische Angriffskrieg stellt schon seit fast sechs Monaten die Welt auf den Kopf. Auch uns stockte am 24. Februar 2022 der Atem und sehr schnell wurden Überlegungen formuliert, wie jenseits der Thematisierung im Unterricht mit einem Krieg in Europa umgegangen und welche Akzente gesetzt werden können.
Bereits Anfang März bekundete die Schulgemeinschaft ihre Solidarität mit der Ukraine, indem sie eine ukrainische Fahne im Eingangsbereich des Schulgeländes hisste. Diese Fahne ist für jeden Besucher auch heute noch sichtbar.
Seit Mitte März fanden im 14-tägigen Rhythmus Friedensgebete an der schulischen „Klagemauer“ auf dem Schulhof statt. Gestaltet von den Religionslehrerinnen und -lehrern
gedachte die Schulgemeinschaft vor Unterrichtsbeginn 10 Minuten allen Opfern von
kriegerischer Gewalt. Ebenfalls im März bildeten Schülerinnen und Schüler aus zehn Klassen im angrenzenden
Mokkaloch ein Peacezeichen und zeigten damit der Öffentlichkeit eindeutig den Wunsch nach einem friedlichen Ende des Ukrainekrieges.
Noch vor den Osterferien planten SV und Schulleitung gemeinsam eine Spendenaktion in der Schule. Zum Spendenaufruf drehten unser Schülersprecher Mats Manthei und unsere
evangelische Berufsschulpfarrerin Anna-Lina Becker einen Film und riefen die gesamte
Schulgemeinschaft zur Geldspende für die Ukraine auf. An drei Sammeltagen kamen
insgesamt 5.000 € zusammen. Auf diesen Betrag sind wir sehr stolz. Bei rund
2500 Schülerinnen und Schülern beteiligte sich jede/r Lernende mit rechnerisch 2 €. Ein
sicherlich überschaubarer Betrag für jede einzelne Person. Was wir in der Gemeinschaft allerdings damit bewirken, konnte sich eine Delegation bei einem der beiden Spendenempfänger „Action Medeor“ in Tönisvorst persönlich anschauen. Die Organisation, die weltweit
Medikamente, Hilfsmittel und medizinisches Equipment in Krisengebiete liefert, konnte den Besucherinnen und Besuchern der Weingartstraße eindrucksvoll und anschaulich zeigen, wie ihr Hilfsangebot für die Ukraine ausschaut. Ein LKW auf dem Grundstück des Vereins hatte einen Krankenwagen geladen und war ansonsten mit Schmerzmitteln, Anästhetika und
Verbandsmaterial voll beladen. Zwei weitere gebrauchte Krankenwagen warten noch auf dem Grundstück des gemeinnützigen Vereins auf ihren Transport ins Kriegsgebiet.
Neben der „Action Medeor“ sind weitere 2.500 € an die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ in Berlin überwiesen worden. Diese ebenfalls weltweit tätige Organisation sendet Ärzte und medizinisches Pflegepersonal in Krisengebiete.
Die Schulgemeinschaft ist sich sicher, dass unsere Spenden etwas Gutes bewirken konnten und werden im neuen Schuljahr nicht müde, uns - im Rahmen unserer Möglichkeiten - für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen.
Marion Werner